Heinz Hähnel


Georg Koschinski und Heinz Hähnel: Illustrationen aus
Neher, F.L.: Menschen zwischen den Planeten.
Bechtle Verlag, 1953.



aus: Menschen zwischen den Planeten.<br>Zeichnung stammt mglw. von Georg KoschinskiTitelbild der Zeitschrift hobby, Dezember 1953; Zeichnung von Klaus Pachnicke

aus: Menschen zwischen den Planeten.<br>
Die Insel Maui gehört zur Gruppe der Hawai- oder Sandwich-Inseln, die 1898 den USA angegliedert und 1900 zu ihrem Besitz erklärt wurden. Maui mit dem Ort Lakaina umfaßt 1886 qkm.<br>Die Insel Maui ist Startbasis für alle Raumschiffe, von den allerersten bemannten Titan-Raketen über die Siriusschiffe bis zu den Jupiterschiffen, außerdem Versorgungsbasis für Supraterra I—IV und Sitz der SNADA: Space Navigation and Defence Academy.<br>Drei verschiedene Befehlsgruppen sind auf Maui stationiert: Gruppe I, die taktische Einsatzgruppe; Gruppe II, 'Orbit' (zu ihr gehören alle Einrichtungen, die der Versorgung, dem Unterhalt und dem Dienstwechsel von Supraterra dienen); und Gruppe III, die Bau-, Versuchs- und Entwicklungsgruppe.<br>Zu den allgemeinen, allen drei Gruppen dienenden Einrichtungen gehören die Hafenanlagen, der Tankerhafen, der Flugplatz, die Funkstation, die Kraftzentrale, die Pumpwerke und Tankanlagen für Säure und Hydrazin, Dieselöl und Flugbenzin, das terrestrische und meteorologische Observatorium, die Bibliothek, die Bildabteilung mit Bildarchiv, das Recheninstitut, die Druckerei, die Klimaanlage, das Wasserwerk, die Seewasserregenerierungsanlage, die Eisfabrik, die Montagewerke und Werke für Reparaturen, die Elektrohalle, die Bauabteilung, das Verwaltungsamt Maui, ferner die Wohnsiedlung, die Proviantmagazine, der Kraftwagenpark, das Krankenhaus, Kinos, Restaurants, Cafeterias, Casinos, Läden und Sportplätze.<br>Alle drei Gruppen unterstehen der Zentrale, einem streng bewachten Gebäude, das den Kommandoraum mit der gläsernen Erdkarte, den Gefechtsstand und die Machrichtenzentrale enthält, ferner das Kommando der Marinesicherungsdivision, das Kommando des Radarüberwachungs- und Radarsicherungsdienstes und der Strandwachen. Den Gruppen I und II dienen vornehmlich die Steuerbunker, Startgruben, Starttische, Vierfachgleisanlagen, Tankanlagen, Pumpwerke und Prüfstände.Der Gruppe II ist besonders das Astrophysikalische Institut wichtig. Der Gruppe III dienen vornehmlich die Laboratorien und Forschungsinstitute samt Werkstätten und Lehrsälen.<br>DIE CHRISTMAS-INSEL ist das größte von zehn Atollen des Stillen Ozeans, die zusammen die Sporaden Mittelpolynesiens bilden. Sie gehört zu der britischen Kolonie der Gilbert-Inseln, zu denen auch Fanning und Washington zählen. Die zehn Atolle haben zusammen eine Fläche von 668 qkm. Auf amerikanischen Karten wird die Insel als britischamerikanischer Besitz bezeichnet.<br>Die Einrichtungen auf der Christmas-Insel ähneln den Einrichtungen auf Maui. Sie dienen als Basis für die Zubringerschiffe zum Bau der Montageaußenstation, von der aus die zehn Schiffe der Marsexpedition montiert und beladen werden und von der aus sie auch starten. Die Christmas-lnsel ist somit auch Versorgungsbasis der Montageaußenstation. Während der Reise zum Mars dient die Insel mit ihren Einrichtungen als Relaisstation für den Radio- und Funkverkehr mit den Schiffen. Die Lage der Supraterra IV zu ihrer Bahnkurve entspricht auf der umstehenden Darstellung aus Gründen einer besseren zeichnerischen Wirkung nicht ganz den astrophysikalischen Notwendigkeiten.<br><br>Zeichnung: Georg Koschinskiaus: Menschen zwischen den Planeten.<br>In 1730 km Höhe umkreiste mit einer Geschwindigkeit von 7,07 km/sek der künstliche Satellit 'Supraterra' antriebslos auf einer Kreisbahn, in je 24 Stunden zwölfmal die Erde. Innerhalb der nicht Pol über Pol laufenden, aber in einem Winkel von 65° zur Äquatorebene und fast senkrecht zur Ebene der Ekliptik stehenden Ringbahn dreht sich in 24 Stunden die Erde einmal um die Achse ihrer Pole. Somit umzog 'Supraterra' in Abständen von je 30° in einer in Spiralen oder Wellen darstellbaren Projektion die Erde mit ihrer unsichtbaren Spur.<br><br>Zeichnung: Heinz Hähnelaus: Menschen zwischen den Planeten.<br>Am 73. Tage der Reise gab es ein Ereignis, das mannigfache Erschütterungen schuf. Nachdem die Marsflotte, die mit einer Geschwindigkeit von mehr als 3 km/sek gegenüber der Winkelgeschwindigkeit der Erde um die Sonne auf ihrem hyperbolischen Kurs das Schwerefeld der Erde verlassen hatte und gleich einem Schwärmchen unabhängiger Planetoiden in eine Ellipsenbahn im Sonnensystem eingetreten war, begann die Anziehungskraft der Sonne wirksam zu werden. Die dynamische Kraft der Schiffe wirkte dieser Anziehung entgegen. Sie verloren täglich an Geschwindigkeit, bis endlich ihre Winkelgeschwindigkeit um die Sonne geringer geworden war als jene der Erde. Die Erde begann die Schiffe zu überholen.<br>Drei der zehn Schiffe führen als sogenannte Lastschiffe je ein Landungsboot mit. Auf dem umseitigen Bild sind die Landungsboote, die eine Landung auf dem Mars ermöglichen, an ihren Tragflächen zu erkennen. Nur zwei der Landungsboote sollen unter Zurücklassung ihrer Tragflächen auf dem Mars zu den in dessen Kreisbahn wartenden Raumschiffen zurückkehren, um dann dort ebenso wie jene drei 'Lastschiffe', die die Landungsboote transportierten, für alle Zeiten zu verbleiben. Alle Teilnehmer des Unternehmens müssen dann für die Rückreise zur Erde auf die sieben 'Passagierschiffe' übernommen werden.<br><br>Zeichnung: Heinz Hähnelaus: Menschen zwischen den Planeten.<br>Zwei Tage vor dem Einfangmanöver erschien den Raumfahrern der Mars in doppelter Sonnengröße. Einen Tag später zeigte sich der Planet in vierfacher Größe und wuchs von da an mit beklemmender Geschwindigkeit. Sechs Stunden vor dem Passieren des Hyperbelscheitels zeigte sich der Mars in vierzehnfacher Größe der Sonne: ein roter, immer voller werdender Ball mit allen Abstufungen von Tiefdunkelrot bis zum hellen Gelb, eine noch verwischte Scheibe, bedeckt mit Atmosphäre, die alle Züge noch ein wenig verschleierte, und mit gelegentlichen Andeutungen von Grün und Spuren von Blau.<br><br>Zeichnung: Heinz Hähnel



Heinz Hähnel: Titelbild für
Wernher von Braun: Das Marsprojekt, Studie einer interplanetarischen Expedition.
Sonderheft der Zeitschrift "Weltraumfahrt", Umschau Verlag, 1952.

aus: Wernher von Braun: Das Marsprojekt